Blutdiamanten

Blutdiamanten
Auch, wenn Schmuck noch so schön anzusehen ist, darf man nicht vergessen, dass Edelmetalle wie Gold, aber auch Diamanten ihre Schattenseiten haben. Um die wertvollen Rohstoffe aus der Natur zu entnehmen, wurden Kriege geführt, Menschenrechtsverletzungen begangen und auch Menschen getötet. Teilweise ist das auch im Jahre 2014 (updated) noch so. Im Besonderen spricht man bei Diamanten aus Sierra Leone von Blutdiamanten und Konfliktdiamanten.

Dass man heute von Friedensdiamanten spricht, ist längst keine Selbstverständlichkeit, sondern erst durch das so genannte Kimberley-Abkommen möglich geworden. Weil die die Minen ohne jegliche soziale Verantwortung die wertvollen Steine schürfen ließen und häufig den Handel mit den funkelnden Rohstoffen alleine deshalb betrieben, um mit dem Gewinn kriegerische Handlungen zu finanzieren.

Dass die Minenbetreiber und Diamantenhändler auch nur im Ansatz nach einer sozialverantwortlichen Philosophie handeln würden, war bis in etwa ins Jahr 2000 nicht für möglich zu halten. Obwohl sich inzwischen die Situation etwas verbessert hat, klebt auch heute noch Blut an Diamanten.

Blutdiamanten

Kimberley-Abkommen reguliert Diamantenhandel

Die internationale Gemeinschaft unternimmt mit dem Kimberley-Prozess den Versuch, den Handel mit Diamanten zu regulieren und das Geschäft mit Blutdiamanten bzw. Konfliktdiamanten zu unterbinden. Der Versuch, den Diamantenhandel sozial und ökonomisch vertretbar zu gestalten, ist alles andere, als eine leichte Aufgabe.

Während in Europa und anderen modern entwickelten Ländern immer mehr Unternehmen soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit im Sinne von Corporate Social Responsibility in ihre Unternehmensphilosophie integrieren, ist der kontrollierte Diamantenhandel immer noch keine Selbstverständlichkeit.

So stehen nach wie vor einige der großen Lieferanten von Rohstoffen für Schmuck am öffentlichen Pranger; manche Staaten haben es bis heute nicht geschafft, den Anforderungen des Kimberley-Prozesses zu entsprechen. Im Jahr 2014 beteiligen sich immerhin 54 Teilnehmer, die für 80 Staaten stehen.

Herkunftszertifikate gegen Blutdiamanten

Als in den Jahren 1990 bis 1998 Bürgerkriege in Liberia und Sierra Leone das schmutzige Geschäft um Blutdiamanten mehr denn je deutlich machte, erließ der UNO-Sicherheitsrat im Jahr 1998 erstmals ein Verbot über die Ausfuhr von Konfliktdiamanten.

Die herstellende Industrie rund um Schmuck geriet international in Kritik und erlitt massive Umsatzeinbrüche. Nachdem sich die Situation in den Schürfländern nicht verbesserte, kamen erste Gespräche im südafrikanischen Kimberley in Gang, woraus im Jahre 2003 der Kimberley-Prozess zur Regulierung erwuchs.

Mit offiziellen Handelszertifikaten der jeweiligen Landesregierung sollten künftig nur zertifizierte Diamanten gehandelt werden dürfen. Um die soziale Verantwortung im Diamantenhandel zu stärken und die Einhaltung des Kimberley-Abkommens zu gewährleisten, überprüft ein internationales Gremium die teilnehmenden Staaten.

Kritik wird jedoch dahingehend laut, dass einzig die Kontrolle über den internationalen Handel mit Diamanten als Rohstoff nicht ausreichend ist. Kritiker fordern, dass Regresszahlungen von den Verantwortlichen notwendig seinen.

Von Blutdiamanten zu Friedensdiamanten

Mit dem Kimberley-Abkommen soll mehr erreicht werden, als den Handel mit Blutdiamanten zu unterbinden. Vielmehr soll die soziale Verantwortung der angegliederten Länder innerhalb der internationalen Gemeinschaft gefördert werden und zudem der Weg von Konfliktdiamanten hin zu Friedensdiamanten geebnet werden.

Der Diamantenabbau wird immer mehr Frage und Bestreben nach Menschlichkeit, menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und der Beendigung kriegerischer Auseinandersetzungen. Schmuck wird somit zur Frage der Moral.

Kunden aus modernen Ländern wollen wissen, woher die Diamanten ihrer Schmuckstücke stammen. Auch, wenn das Kimberley-Abkommen nicht vollständig Blutdiamanten vom Markt verbannen können wird, zeigt sich eine signifikante Verbesserung im Diamantenhandel.

Obwohl nach wie vor Kaufinteresse an Blutdiamanten vorhanden ist und mit Hilfe korrupter Behörden Konfliktdiamanten exportiert werden, zeigt sich doch, dass viele Firmen sich an den Kern des Abkommens halten und bereit sind, soziale Verantwortung zu übernehmen. Selbstverständlich sind wir Schmuckliebhaberinnen ebenfalls gefragt.

Denn es liegt auch an uns gelegen, ob wir Diamantschmuck kaufen, von dessen Diamanten die Herkunft nicht klar ist. Solange über den Schwarzmarkt Blutdiamanten in den internationalen Handel gelangen, sollten wir keinen Diamant tragen, der nicht offiziell per Zertifikat als Friedensdiamant zum Handel freigegeben wurde.

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