Zahngold – Der Schatz in Ihrem Mund
Altes Dentalgold ist wertvoll. Viele Menschen haben einen Goldzahn oder eine Goldfüllung. Nach ca. 10 bis 15 Jahren müssen Inlays und Zähne aus Gold ausgetauscht werden. Der Zahnarzt gibt das Zahngold seinem Patienten mit, der es dann oft zuhause rumliegen hat. Dies ist das Recht des Patienten, denn er hat nicht nur die Zahnarztbehandlung sondern auch das edle Metall bezahlt. Somit gehört der Goldzahn dem Träger.
Das Edelmetall, aus welchem der Zahnersatz gefertigt ist, ist alles andere als Abfall und sollte auf keinen Fall achtlos in den Müll geworfen werden. Bei Zahngold handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen Schatz in Ihrem Mund. Dieser kann beispielsweise in einer Scheideanstalt oder bei einem Goldankäufer gewinnbringend veräußert werden.
In welchem Zustand kann Zahngold verkauft werden?
Um alte Goldzähne zu verkaufen, muss das Edelmetall nicht freigestellt sein. Das Zahngold kann durchaus noch am echten Zahn befestigt sein. Unabhängig davon, an wen und in welchem Zustand man das Dentalgold verkauft, landet es später in der Scheideanstalt. Dort wird das goldene Metall von anderen Metallen getrennt und gelangt wieder in den Handel. Insofern am Goldinlay oder am Goldzahn Teile von Brücken oder ähnlichem Dentalmaterial anhaften, wird dies beim Goldverkauf mit an den Ankäufer übergeben.
Wie viel wiegt ein Goldzahn?
Goldinlays und Goldzähne werden individuell gefertigt, so dass sich die Goldprothese der natürlichen Zahnform und Zahngröße angleicht. Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, wie viel Gramm der goldene Zahnersatz wiegt und wie viel Karat zusammenkommen.
In welcher Form auch immer Gold veräußert wird, berechnet man den Goldpreis über den Anteil der Feinteile sowie über das Gewicht des Goldes. Für die Berechnung des Goldwerts legt man stets das Gewicht in Relation mit dem Feingoldgehalt zugrunde.
Wie hoch ist der Goldanteil in Dentalgold?
Gold ist ein sehr weiches Metall und lässt sich daher nicht in seiner reinsten Form verwenden. Zahngold besteht aus einer Goldlegierung. Das bedeutet: Um die Materialeigenschaften zu verbessern, werden andere Metalle, edle und unedle, mit Gold zu einer Legierung vermischt.
Beispielsweise werden das weniger edle Silber oder das wertvollere Platin hinzu legiert. Verbindungsteile im Gebiss können neben Zahngold weitere Edelmetalle enthalten, so dass neben den Goldzähnen auch die Stege und Halterungen beim Zahngoldverkauf in den Kaufpreis einfließen.
Der Anteil an reinem Gold in Zahngold liegt ungefähr zwischen 58 und 65 Prozent, was abhängig von der Zahngröße etwa ein Gewicht von bis zu fünf Gramm bedeuten kann. Große und stärkere Zähne (Backenzähne) können ein Gewicht von ca. 10 Gramm erreichen. Im Durchschnitt sind 3-4 Gramm ein guter Richtwert für eine Krone.
Pauschal lässt sich weder sagen, wie viel Gramm Feingold eine Goldfüllung oder ein Goldzahn auf die Waage bringt. Noch lässt sich ein exakter Goldwert beziffern, da die genau Goldlegierung nicht bekannt ist. Goldankäufer ermitteln deshalb häufig nicht den exakten Feinteilgehalt, sondern veranschlagen eine Pauschale für Zahngold, die sich lediglich an zwei Faktoren orientiert:
- Gramm des Zahngoldes
- Reines Zahngold oder Dentalgold mit Echtzahn
Eine solche Praxis erscheint mir durchaus sinnvoll, da die exakte Ermittlung der Feinteile nicht in einer Verhältnismäßigkeit zum tatsächlichen Goldwert steht, wenn es ausschließlich um Zahngold geht. Bei einem Konvolut das aus Goldschmuck besteht, sieht es anders aus.
Hier lässt sich anhand der Strichprobe recht einfach der Feingoldgehalt ermitteln und eine präzise Wertermittlung vornehmen.
Wie viel bekommt man für Zahngold?
Generell ist der Goldverkauf von verschiedenen Faktoren abhängig. Einerseits spielt die Goldlegierung eine Rolle, andererseits das Feingoldgewicht. Hinzu kommt, dass der Goldpreis täglich schwankt und Goldankäufer nicht fix an den aktuellen Goldankaufspreis gebunden sind. Es obliegt dem Händler, ob er nach Tagespreis, Goldfixing oder Gutdünken bezahlt.
Dennoch sind dies keine Gründe, altes Dentalgold wegzuwerfen oder es zuhause nutzlos liegen zu lassen. Seriöse Goldankäufer erklären Ihnen vor jedem Kauf, wie er den Kaufpreis ermittelt und ob er sich nach dem Tagesgoldpreis richtet und diesen auch zahlt. Den aktuellen Goldpreis kann man z. B. auf gold.de nachsehen.
Es muss jedoch unterschieden werden zwischen Goldankaufpreis und Goldverkaufspreis. Kauft man Gold, wird der Goldpreis zugrunde gelegt. Verkauft man indes nicht reines Gold, das, wie Dentalgold legiert wurde, erfolgt ein Preisabschlag auf den tatsächlichen Goldwert. Dieser ist durch Bearbeitungsaufwand, Goldaufbereitung usw. gerechtfertigt.
Ein Rechenbeispiel:
Am 28.01.2015 um 9:35 Uhr hat 1 Gramm Feingold einen Wert von 36,48 Euro (börsengehandelter Goldpreis). Goldankäufer bezahlen für Altgold zu diesem Zeitpunkt zwischen (bis zu) 92,7 und 97,3 % des Goldwertes.
Pro Gramm Gold bekämen Sie abhängig von der jeweiligen Goldlegierung wie folgt:
Goldlegierung | aktueller Wert pro Gramm Gold (in €) | Goldankaufspreis bei 92,7 % (in €) | Goldankaufspreis bei 97,3 % (in €) |
---|---|---|---|
333er | 11,79 | 10,92 | 11,47 |
585er | 20,71 | 19,19 | 20,15 |
750er | 26,56 | 24,62 | 25,84 |
999er | 36,01 | 33,38 | 35,03 |
Sie könnten demnach an diesem Tag für einen Goldzahn, der 5 Gramm wiegt und 61 % Feingold enthält je nach Goldankäufer etwa zwischen 101,81 und 106,86 Euro erhalten.
Bitte bedenken Sie, dass dieser ungefähre Ankaufspreis für Zahngold lediglich als grober Richtwert zu verstehen ist. Der börsengehandelte Goldpreis kann in einer Stunde, an einem Tag oder zu jedem anderen Zeitpunkt in den Keller sinken oder drastisch steigen. Der Goldzahn oder die Goldzähne können weniger oder mehr wiegen und der Händler, an den Sie verkaufen, kann ein Schlitzohr sein und lediglich 50 % des Goldwertes als Kaufpreis veranschlagen.
Einen letzten Aspekt möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben. Um Ihnen dieses Rechenbeispiel zur Wertschätzung von Zahngold zu geben, habe ich mich an tagesaktuellen Daten aus dem Internet orientiert. In der Realität sieht das oftmals anders aus.
Erfahrungsgemäß zahlen Goldankäufer allenfalls Toppreise, wenn man größere Mengen Zahngold bzw. allgemein Edelmetalle veräußert. Dabei ist die Gewinnsumme im Verhältnis des Aufwandes effizienter für die Ankäufer. Veräußern Sie ein Konvolut mit deutlich mehr Edelmetall, sollte bei einem ordentlichen Goldhändler mehr pro Gramm gezahlt werden.
Um beim Beispiel wie oben zu bleiben. Verkauft man lediglich einen Goldzahn, könnten unter diesen Daten auch 70 oder 75 Euro ein durchaus realistisches Angebot zum Verkauf sein. Es bietet sich an, eventuell weiteres vorhandenes Altgold oder Bruchgold mit anzubieten, um so diesen Ermessensspielraum des Händlers positiv für sich auszunutzen.
Ein letzter Tipp noch: Meine hier häufig zitierte Oma bewahrte ihren sämtlichen Schmuck im Küchenschrank in diversen Tassen und Tellern auf. Dies war in meiner Kindheit. Etwa ab 1970. Seinerzeit lagen dort nicht nur Perlenketten, Goldringe und andere Juwelen. Sondern eben auch altes Dentalgold. Eine seinerzeit wie heute kuriose Sache. Wann immer ich beim Abwasch half und die von mir abgetrockneten Teller und Tassen in den Küchenschrank räumte, fielen meine Blicke auf diese Schätze.
Als Kind konnte ich nicht begreifen, warum Oma ihre Goldzähne nicht einfach entsorgte. Sie brauchte sie schließlich nicht mehr. Ihre Antwort auf meine Fragen war immer die gleiche: „Kindchen, das hebe ich auf für schlechtere Zeiten!„. Bis etwa ins Jahr 1978 war Gold bei weitem nicht so teuer wie heute.
Etwa 200 US-Dollar war eine Goldunze seinerzeit wert. In 2011 kletterte der Preis für eine Unze Feingold auf historische 1.800 Dollar, derzeit erlebt Gold ein neues Hoch und steht bei einem Unzenpreis von ca. 1.288 USD (ca. 1.135 Euro). Möchte man Zahngold verkaufen, sollte man möglichst eine Gold-Hochphase ausnutzen.
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