Gefasster Rubin

Schmucksteine fallen raus

Schmucksteine fallen raus
Brillanten, Diamanten, Rubine, Saphire, andere Edelsteine sowie Zirkonia und Strass sind die kleinen Steine, die für das große Funkeln bei zauberhaften Schmuckstücken sorgen. Es muss nicht immer ein „echter Klunker“ sein, wenn es um schöne Steine in Schmuck geht – zumindest nicht so lange, wie es Konfliktdiamanten immer noch gibt. Doch ob es ein edler Brilli ist, ein anderer Edelstein oder ein Zierstein – Schmucksteine fallen raus und das ist einfach ärgerlich. Denn sowohl bei Echtschmuck, wie auch bei Modeschmuck fällt es auf, wenn der Steinbesatz nicht mehr vollständig ist und eine Lücke in der Steinfassung klafft.

Schmucksteine fallen raus – nur mit guter Fassung bleiben die Steine im Schmuck

Sollen Schmuckstücke dauerhaft mit dem zauberhaften Funkelsteinen begeistern, müssen Edelsteine und Kunststeine von einer ordentlichen Fassung zuverlässig gehalten werden. Doch genau da zeigt sich bei Schmuck oft die Schwachstelle, weil das Fassen von Steinen bei industriell hergestellten Schmuckstücken oft nicht richtig hochwertig erledigt wird, um Schmuck möglichst billig fertigen und verkaufen zu können.

Bei exklusiver Juwelierware werden die Juwelen meist mit einer sogenannten  Krappenfassung auf dem Schmuckstück fixiert, so dass die Edelsteine solide und dauerhaft an Ring, Anhänger oder Ohrring befestigt sind. Günstigere Schmuckstücke können ebenfalls mit der Krappenfassung gefertigt sein, allerdings setzen einige Schmuckhersteller auf teilweise sehr schlechte Lösungen.

Entweder umschließen die Krappen den oder die Steine nicht zuverlässig oder das Material, aus dem die Krappenfassungen hergestellt sind, weisen keine ausreichende Härte aus. Bleibt man mit dem Ende der Krappe zum Beispiel an einem Strickpullover oder in den Haaren hängen, öffnet sich die Fassung. Fazit: Schmucksteine fallen raus.

Während man bei hochwertiger Juwelierware sich kaum Gedanken darüber machen muss, Diamanten, Brillanten oder andere Edelsteine zu verlieren, ist dies bei Modeschmuck und Echtschmuck im mittleren Preissegment leider keine Seltenheit. In meiner Schmucksammlung gibt es kaum Modeschmuck, weil ich die billigen Materialien nicht vertrage. Deshalb ärgert es mich sehr, dass auch echter Silberschmuck, Goldschmuck und sogar Markenschmuck hinsichtlich der Edelsteinfassungen nicht immer eine zufriedenstellende Qualität aufweisen.

Fassungen umschließen Steine sicher – meistens

Einige meiner Schmuckstücke möchte ich mitsamt der Fassungen zeigen und näher erklären, worauf es bei der Fassung der Steine wirklich ankommt. Dieser Charm von meinem Sammelarmband ist eines meiner Lieblingsschmuckstücke und ich trage ihn nun schon seit mehreren Jahren täglich. Der Anhänger mit dem wunderschönen leuchtend roten Stein hat etwa 40 Euro gekostet.

Die Verarbeitung ist hochwertig, das Material prima, der Rubin leuchtet großartig. Der Stein bekommt durch den silbernen Sockel sehr viel Licht, wodurch das kräftige Rot wunderschön aussieht. Insgesamt macht der Anhänger einen guten Eindruck, was die Verarbeitung und auch die Fassung rund um den großen Schmuckstein angeht.
Gefasster Rubin
Obwohl ich das Schmuckstück schon lange trage, ist mir erst vor einigen Tagen aufgefallen, dass der Rubin schräg sitzt. Bei näherem Hinschauen fiel mir auf, dass der rote Schmuckstein gar nicht richtig befestigt ist, sondern lose zwischen Sockel und Fassung eingelegt ist und dort auch verrutscht. Mich stört das nur bedingt, denn trotzdem sitzt der Rubin feste im Sockel und kann nicht herausfallen. Allerdings würde ich mir doch bei hochwertigem Schmuck in Juwelierqualität eine bessere Verarbeitung wünschen.

Update 01/2020: Nun trage ich den herzförmigen Charme etwa 9 Jahre, ohne ihn auch nur einen Tag abgelegt zu haben. Duschen, Haden, stundenlanges Schwimmen im Meer – alles kein Problem. Der Silberanhänger hat nach wie vor nichts von seiner Schönheit verloren. Die umschießt den Stein nach wie vor. Ich bin guter Dinge, dass der Schmuckstein auch in den nächsten Jahren nicht rausfallen wird.

Schmucksteine fallen raus: Die Fassung ist schuld

Etwa in der gleichen Preislage habe ich mir diesen eigentlich wunderschönen Silberring gekauft, der neben dem großen Rubin in Krappenfassung zahlreiche kleinere Steinchen auf der Ringschiene hatte. Wohlgemerkt hatte. Nach lediglich einer Woche Tragezeit war von den kleinen Zirkoniasteinen nichts mehr zu sehen. Binnen weniger Tage fielen alle Schmucksteine raus – mit Ausnahme des großen Steins.
Edelsteinfassungen
Während der große Rubin sicher in den vier Krappen eingebettet ist, waren die kleinen Zirkoniasteine auf der Ringschiene nur zwischen angedeuteten Krappen eingeklebt. Resultat: Die Schmucksteine fallen raus. Das ist miserable Verarbeitung und darf selbst in einer Preislage von um die 40 bis 50 Euro nicht sein.

Möchten Sie sich ein Schmuckstück mit eingefasstem Stein oder eingefassten Steinchen kaufen, können Sie dies meist problemlos tun, wenn Sie genau auf die Art der Fassung schauen. Wenn die kleinen Köpfchen auf den Krappen (das sind die silbernen Stege, welche um die Edelsteine platziert sind) von oben auf den Stein drücken, handelt es sich in der Regel um eine hochwertige und sichere Fassung.

Sind die Krappen nur aufrecht gestellt und die kleinen Köpfchen liegen nicht auf dem Edelstein (wie bei diesem Ring), ist der Stein nur in der Vertiefung eingeklebt und fällt meist schnell raus. Denn der Kleber wird im Alltag durch den Kontakt mit Wasser, Hautfett und anderen Substanzen angegriffen und allmählich aufgelöst. Der Rubinring ist ein sehr gutes Anschauungsobjekt, da bei seiner Fertigung beide Varianten zum Einsatz kamen. Der große Rubin bleibt problemlos in der Krappenfassung, während alle kleinen Ziersteinchen schnell verloren waren.

In diesem Zustand finde ich den eigentlich so hübschen Ring nicht mehr tragbar. Denn nicht nur die kleinen Sternchen sind rausgefallen, sondern die kleinen Mulden, in denen eigentlich Zirkonia-Steine sitzen sollten, haben sich zu allem Unglück auch noch unschön verfärbt. Der Ring sieht schmuddelig aus – von der einigsten Schönheit ist nichts mehr zu sehen.
Schmucksteine fallen raus
In diesem Zustand ist der Silberring nicht mehr tragbar. Die Aussparungen für die Schmucksteine sind auffällig und sehen furchtbar aus, da die Kleberreste sich verfärbt haben. Obwohl das Schmuckstück zum Anschaffungspreis von 40-50 Euro recht günstig war, hat sich der Ring aufgrund der schlechten Verarbeitung als sehr teuer herausgestellt. Tragezeit: ca. 1 Woche!

Besser Steinfassungen bei Goldschmuck

Ganz andere Erfahrungen habe ich mit hochwertigem Silberschmuck, vor allem aber bei Goldschmuck vom Juwelier gemacht. Hier ein Schnappschuss mit Ringen, die ich schon seit ca. 20 Jahren trage – in jeder Alltagssituation:
Verarbeitung Goldschmuck
Jeder Edelstein ist nach wie vor fest an seinem Platz und keiner der Schmucksteine ist rausgefallen, weil die Fassungen (angetrieben) für die Steine präzise und professionell gearbeitet wurden. Obwohl bei meinen Goldringen die Ringschienen teilweise die ein oder andere Verformung im unteren Bereich aufweisen, sitzen die Steine zuverlässig im Ringkopf.

Sichere Krappen an Solitär verhindern Rausfallen des Steines

Kommen wir zum nächsten Schmuckstück – ein Silberring mit einem Solitär-Zirkonia. Der Ring hat einen Wert von 20 bis 30 Euro. Dieses Ringdesign ist ein Klassiker, wie man ihn von Verlobungsringen kennt.

Die Krappenfassung bei Schmuck ist hier vom Grundaufbau ganz anders, weil sie den Stein nicht vollständig umschließt, sondern meist 4, 6 oder mehr Drähte den Edelstein an wenigen Berührungspunkten umschließen und von oben die Krappen den Stein vor dem Herausfallen hindern.

Dies machen Goldschmiede und Schmuckhersteller dann, wenn der Stein möglichst viel Licht auffangen und besonders schön strahlen soll. Bei Diamanten wird so für das Feuer des Steins gesorgt. Obwohl es sich bei diesem Ring nicht um einen kostbaren Diamantring handelt, macht die zuverlässige Fassung eins deutlich: Auch günstiger Schmuck kann sehr schön mit der Krappenfassung einen weniger wertvollen Zirkonia ins rechte Licht setzen, wie eben auch der obere Ring mit Rubin zeigt oder dieser schöne Ring aus der Diamantseife, der sicherlich kein „Vermögen“ wert ist, aber dennoch schön verarbeitet wurde:
Zirkonia in Krappenfassung

Schmucksteine fallen raus – was kann man machen?

Falls Sie feststellen, dass bei Ihrem Schmuck Steine herausgefallen sind oder die Fassung aufgebogen wurde, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, auf die ich nachfolgend näher eingehen möchte.

Schmuckstück reklamieren: Beanstandung innerhalb der Garantie

Auf Schmuckstücke gelten ebenfalls gesetzliche Gewährleistungsfristen. Bemerken Sie einen Qualitätsmängel, wenden Sie sich an den Schmuckshop oder Juwelier, bei dem Sie den Schmuck erworben haben. Daher empfehle ich Ihnen, stets den Kaufbeleg oder die Rechnung des Schmuckhändlers aufzubewahren.

Bei Modeschmuck Schmucksteine mit Nagellack fixieren

Indem Sie transparenten Nagellack über die Schmucksteine pinseln, lässt sich das Rausfallen der Steine zumindest für eine gewisse Zeit verhindern. Wenn Sie lediglich eine dünne Lackschicht über den Steinbesatz pinseln, fällt dies kaum auf, wenn man es nicht weiß. An und an ist es sinnvoll, nochmal dünn Nagellack auf die Schmucksteinchen zu pinseln, da sich beim Tragen des Schmuckstücks der Lack abreibt. Allerdings können zu viele Schichten Nagellack dafür sorgen, dass man die Manipulation am Schmuck doch irgendwann sieht. Bei Modeschmuck ist dies jedoch verkraftbar.

Verlorene Schmucksteine wieder einkleben

Haben Sie bemerkt, dass Ihnen Schmucksteine rausgefallen sind und ist es Ihnen gelungen, die kleinen Steinchen zu finden, besorgen Sie sich eine Tube Sekundenkleber, einen Zahnstocher und eine Pinzette, um die verlorenen Schmucksteine wieder einzukleben. Geben Sie einen kleinen Tropfen Sekundenkleber auf ein Stück Papier, nehmen Sie mit der Zahnstocherspitze eine geringe Menge Sekundenkleber auf und tupfen Sie den Kleber in die Mulde. Anschließend nehmen Sie mit der Pinzette einen Stein auf und platzieren Sie diesen in der dafür vorgesehenen Kuhle.

Bei kostbaren Schmuckstücken Steine vom Juwelier einsetzen lassen

Schmucksteine fallen raus – leider kann das auch bei teurerem Silberschmuck und Goldschmuck passieren. In dem Fall empfehle ich Ihnen, den Juwelier Ihres Vertrauens aufzusuchen und den ausgefallenen Stein oder einen Ersatzstein einsetzen zu lassen.

2 Kommentare
    • Stephanie
      Stephanie sagte:

      Mit einem Hammer wird das Metall derart bearbeitet, dass es anschließend über den Stein gewölbt ist, um den Edelstein am äußeren Rand „festzuhalten“. Dieses Verfahren wird als Antreiben bezeichnet.

      Antworten

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